Jeder Honig besitzt leicht entzündungshemmende Eigenschaften und wird schon seit Jahrtausenden als Desinfektionsmittel genutzt. Manuka Honig ist besonders wirkungsvoll, da er einen um das 100-fache höheren Gehalt an Methylglyoxal aufweist. Dieses MGO ist verantwortlich für die entzündungshemmende Wirkung von Manuka Honig. Eine weitere Eigenschaft des Honigs ist seine antibakterielle und damit desinfizierende Wirkung, weshalb seine Verwendung dabei hilft, das Eindringen von Keimen zu verhindern. Da der Honig feucht ist, werden Wunden und ihre Umgebung feucht gehalten, wodurch sie sich selbst immer wieder desinfizieren. Außerdem bekämpft Manuka Honig bereits in der Wunde vorhandene Keime. Aufgrund dieser Eigenschaften wird die Wundheilung durch Manuka Honig wesentlich beschleunigt.Früher wurde von Medizinern die Meinung vertreten, dass die Wundheilung durch ein feuchtes Milieu eher verzögert als beschleunigt wird. Das mag in Einzelfällen korrekt sein, trifft allerdings auf Manuka Honig nicht zu. Das in ihm enthaltene Methylglyoxal ist nämlich nicht auf Sauerstoff angewiesen, um seine wundheilenden Fähigkeiten zu entfalten. Es kann die Re-Epithelisierung beziehungsweise Granulation der defekten Hautareale auch in einem solchen Klima aktivieren.
Normalerweise sollten Sie eine Wunde zunächst reinigen, bevor Sie den Manuka Honig auf die betroffene Stelle auftragen. Bei kleineren Wunden sollte dies in der Regel keine großen Schmerzen verursachen. Falls eine Reinigung doch zu sehr schmerzt, tragen Sie den Manuka Honig einfach auf die nicht gereinigte Wunde auf und bedecken Sie sie dann mit einem Mullverband. Jedes Mal, wenn Sie diesen wechseln, bleibt ein Teil der Verunreinigung am mit Honig getränkten Verband hängen und die Wunde wird immer weiter gereinigt. Tragen Sie bei jedem Verbandswechsel wieder Honig auf, damit er die Wunde ständig bedeckt und so die Wundheilung ideal fördern kann.
Handelt es sich um eine größere Wunde (z. B. durch eine Verbrennung oder eine Operation), dann sollten Sie den Manuka Honig großzügig bis über die Wundränder hinaus auftragen und auch den Verband aus Mull am besten bis zum Rand hin damit bestreichen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass der Verband an der Haut oder gar der Wunde festklebt und diese beim Entfernen eventuell wieder aufreißt und Schmerzen verursacht.Das großzügige Auftragen von Manuka Honig sorgt auch dafür, dass sich dieser wirklich überall verteilt und auch in die Wunde eindringen kann. Nur so entfaltet er seine heilende Wirkung, nicht nur von außen, sondern auch von innen heraus. Eine Wundheilung aus der Tiefe heraus ist immer der Idealfall, weil eine Wunde stets von innen nach außen heilt.Bei kleinen und großen Wunden dürfen Sie den Honig auch innerlich anwenden, um Ihr Immunsystem zusätzlich zu stärken und so die Wundheilung noch mehr zu beschleunigen. Täglich drei Teelöffel pur oder in Wasser beziehungsweise Milch aufgelöst genügen. Diabetiker sollten eine innerliche Anwendung mit ihrem Arzt besprechen, da sie ohnehin zu einem höheren MGO-Spiegel neigen, der sich durch die Aufnahme von Manuka Honig noch weiter erhöhen würde.
Obwohl Manuka Honig den Prozess der Wundheilung sehr positiv beeinflussen kann, sollten Sie dennoch nicht versäumen, die Wunde einem Arzt zu zeigen. Vor allem bei größeren Wunden ist die Versorgung durch einen Arzt anzuraten. Mit ihm können Sie dann besprechen, in welcher Weise Sie den Manuka Honig als zusätzliche Maßnahme anwenden können. Prinzipiell gilt, dass Kleinkinder unter 12 Monaten nicht mit Manuka Honig behandelt werden sollten. Alle Honigsorten können nämlich aufgrund eines Bakteriums mit Namen „Clostridium botulinum“, aus dem das Gift Botulinumtoxin gebildet wird, für Ihren Nachwuchs gefährlich sein. Erst ab einem Alter von etwa 12 Monaten kann die in Honig vorhandene Menge dieses Giftes dem Kind nichts mehr anhaben.